Toleranz und Akzeptanz.

Ich habe heute Morgen beschossen einen Eintrag über dieses Thema zur schreiben und hier ist er nun…
Meiner Meinung nach ist es ein außerordentlich wichtiges Thema und das sollte auch in Zukunft immer so bleiben. Doch was heißt es eigentlich wirklich „tolerant“ zu sein? Und wo bleibt die Toleranz in unserer heutigen Gesellschaft? Sind wir Menschen wirklich alle so tolerant, wie gern behauptet wird?

Immer wieder heißt es „Ja, wir sind total tolerant. Wir akzeptieren das auf jeden Fall.“ Doch was steckt da wirklich hinter? Ich persönlich glaube, dass kaum ein Mensch wirklich vollkommen tolerant ist bis ins letzte Stückchen seiner Persönlichkeit. Denkt mal an euch selbst. Akzeptiert und toleriert ihr wirklich ALLES? Ich verlange wirklich von niemandem alles zu akzeptieren. Auch ich sehe einiges nicht ein. Das ist klar. Toleranz soll ja auch nicht heißen keine Meinung zu haben und anderen nur zuzustimmen. Es heißt lediglich die Meinung Anderer oder auch andere Verhaltensweisen oder Menschen zu akzeptieren und zu respektieren.

An dieser Stelle folgt mal ein persönliches Beispiel, was für Toleranz spricht. Es ist aus meiner Sicht keine große Sache, doch bei einigen Leuten hört schon hier die Toleranz auf oder sie reicht gar nicht erst so weit und das ist sehr, sehr schade. Aber nun zu meinem Beispiel. Es geht in diesem Fall um meine beste Freundin und mich. Sie ist Vegetarierin, ich bin es nicht! Wir beide akzeptieren das und tolerieren es voll und ganz. Wenn ich bei ihr bin, passe ich mich an und es ist kein Problem für mich. Klar, vielleicht stimmt sie nicht mit meiner Meinung überein, aber sie akzeptiert mich trotzdem, wie ich bin. Doch immer wieder gibt es Menschen, die das nicht tolerieren und zwar von beiden Seiten! Warum? Warum muss sowas sein? Das ist doch völliger Schwachsinn. Wie gesagt: Das ist nur ein ganz kleines Beispiel, aber es gibt noch genug andere.

Nehmen wir uns doch mal das Beispiel Schule. Sollen wir nicht alle zu einer toleranten Gesellschaft heranwachsen? Wird so etwas nicht ständig erzählt? Schön und gut, aber manchmal mangelt es schlicht und einfach an diesem Verhalten. Sieht jemand anders aus, verhält er sich anders, als die Masse der Schüler, ist er in Windeseile ein totaler Außenseiter. Glaubt mir, ich spreche aus Erfahrung zu dem Thema. Ich weiß genau, wie es sich anfühlt nicht richtig oder gar nicht akzeptiert zu werden. Ich wünsche es niemanden, da es innerlich einfach schmerzt. Auch das ist eigentlich nur ein kleines Beispiel.

Denkt man nun mal weiter kann man das ganze Thema Toleranz und Akzeptanz bis hin zur Problematik des Rassismus ausweiten. Klingt jetzt vielleicht krass, aber wenn man genauer darüber nachdenkt hängen die Themen zusammen. Werden die Menschen nicht auch ausgegrenzt und nicht toleriert, weil sie anders sein in irgendeiner Form? Weil sie anders aussehen? Sich anders verhalten?

Es zeigt sich also schon an ein paar Beispielen, wie wenig man manchmal von einer toleranten Gesellschaft sprechen kann und wie wichtige es eigentlich ist. Selbstverständlich gibt es auch tolerante Menschen und solche, die sich dafür einsetzen eine tolerante Welt zu schaffen. Doch es ist noch ein langer Weg dorthin und das Denken muss sich verändern, sonst kann dieses Ziel niemals erreicht werden. Doch diese Änderung der Gedanken fängt bei jedem Einzelnen an. Also: Leute, versucht tolerant zu sein. Es hilft allen. Auch euch selbst.


Jess, im Dezember 2010